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Klimadreh
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Menschen & Energie

Wenn die Wärme aus der Ferne kommt

Hardstrasse mit der Fernwärmebaustelle in Basel
Die Hardstrasse wurde während der Strassensanierung ans Fernwärmenetz angeschlossen. Das hellblaue Haus mit drei Wohnungen und Gewerberäumlichkeiten gehört der Familie Schilling. Fotos: Niels Franke

Die Wärme kommt unterirdisch, geräuschlos und erneuerbar – in Form von nachhaltig erhitztem Wasser. Seit kurzem ist auch die Hardstrasse ans Fernwärmenetz angeschlossen. Dort, wo die Familie Schilling wohnt. Sie nutzte die Gelegenheit und bereitete alles für die Umstellung von Gas auf Fernwärme vor. Nun fehlt nur noch der Wärmetauscher, der im Sommer eingebaut wird.

Einzig der neue Teerbelag verrät, dass die Hardstrasse soeben ans baselstädtische Fernwärmenetz angeschlossen wurde. Über 80 Prozent der Hauseigentümerinnen und -eigentümer liessen ihre Häuser im Zuge der Netzerweiterung von der St. Alban Anlage bis zur Adlerstrasse mit der nachhaltigen Wärmequelle verbinden. Zwischen 5'000 und 10’0000 Franken kostet der Anschluss durchschnittlich, je nachdem, ob ein Haus die unterirdisch gelieferte Wärme allein oder über einen Mehrfachanschluss zusammen mit Nachbargebäuden nutzt.

Vorausschauend geplant

Hanspeter Schilling steht am Hauseingang und begrüsst uns herzlich. Hier ist er aufgewachsen, das Haus mit den drei Wohnungen und Gewerberäumlichkeiten hat er von seinen Eltern geerbt und mit handwerklichem Geschick sorgfältig renoviert. Er zeigt uns, wo die beiden Rohre aus der Wand kommen und wie sie quer durch das Kellergeschoss zum geplanten Wärmetauscher führen.

Zwei Personen diskutieren vor den Wasserrohren eines Wärmetauschers
Hanspeter Schilling erklärt Katharina Bühler, Marketingspezialistin bei IWB, wie die beiden Rohre für den Vor- und der Rücklauf des Wassers von der Strasse bis zum geplanten Wärmetauscher im Kellergeschoss geführt werden.

Gelegenheit genutzt

Nach dem Einbau des Fernwärmeanschlusses in der Liegenschaft können Kundinnen und Kunden bis zu 5 Jahren mit dem Einbau der neuen Heizung zuwarten. Doch obwohl die 25 Jahre alte Gasheizung noch funktioniert hätte, stellt Hanspeter Schilling lieber schon jetzt auf Fernwärme um. «Für uns war die Strassensanierung und der damit verbundene Ausbau des Fernwärmenetzes eine gute Gelegenheit, unsere Heizung zu erneuern», sagt Hanspeter Schilling und betont, dass das Abschalten des Gases für manche Leute auch ein Problem sein könne. Eine andere Lösung kam für ihn nicht infrage. «Wir sind sowieso von IWB abhängig, weil sie uns auch Wasser und Strom liefern», sagt er und lacht. Ihm sei schnell klar geworden: «Für uns und unsere drei Mietparteien ist Fernwärme das Beste». Zudem subventioniert der Kanton den Heizungsersatz mit ca. 9’000 Franken.

Wie funktioniert Fernwärme?

Die Wärme stammt zu einem Grossteil aus der Abwärme der Kehrichtverbrennungsanlage und aus Holzkraftwerken. Das Wasser wird auf 115 Grad erhitzt und über das Fernwärmenetz durch isolierte Rohrleitungen in die angeschlossenen Liegenschaften geleitet. Dort wird die Wärme in einem geschlossenen Kreislauf über einen Wärmetauscher auf das Heizsystem und den Boiler übertragen. Anhand der Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf wird gemessen, wie viel Wärme eine Liegenschaft bezieht. Da die Wärme kontinuierlich zugeführt wird, ist kein grosser Wasservorrat und damit auch kein grosser Speicher erforderlich. Auch grosse Wohnüberbauungen und Industriebetriebe können problemlos an das Fernwärmenetz angeschlossen werden.

Portrait von Hanspeter Schilling im Innenhof seines Hauses
Hanspeter Schilling fühlte sich in jeder Phase von IWB gut begleitet: «Alle waren immer freundlich, sind auf mich zugekommen und haben meine Fragen kompetent beantwortet.»

Reibungslose Bauphasen

Im Sommer wird also bei Familie Schilling der noch fehlende Spiralrohrwärmetauscher mit einer Leistung von 28kW und integriertem 300-Liter-Warmwasserspeicher der Firma Apaco eingebaut. Bis dahin ist die Gasheizung noch in Betrieb. Die Installation des Fernwärmeanschlusses sei zügig vorangegangen, sagt Hanspeter Schilling. «Mühsam war eigentlich nur der Strassenumbau, ansonsten lief alles koordiniert und die Fachpersonen von IWB waren immer gut vorbereitet.» Die Schillings beziehen zwar noch keine Wärme, trotzdem würden sie IWB und die Fernwärmelösung schon heute weiterempfehlen: «Wenn die Strasse neu erschlossen wird und die Heizung schon älter ist, ist ein Umstieg auf Fernwärme sinnvoll.» Er lächelt zufrieden und ergänzt: «Ich bin selbst Handwerker und kann daher ein wenig beurteilen, wie vorgegangen wurde. Und ich muss sagen: Alle beteiligten Betriebe haben sauber gearbeitet, und IWB hat alles bestens geplant und koordiniert.» 

Alles inklusive dank der Wärmebox

Die Schillings haben nicht nur den Anschluss und die Heizung durch IWB installieren lassen, sondern setzen auch bei der Wartung auf das baselstädtische Unternehmen: «Ich habe mich entschieden, bis auf die Finanzierung alles über IWB zu machen. So sind wir abgesichert und wenn mir etwas passiert, muss sich meine Frau um nichts kümmern.» Die so genannte Wärmebox umfasst verschiedene Dienstleistungen – von der Installation des Heizsystems über die Finanzierung bis hin zu Service und Garantie. Per Fernwartung überwacht also IWB ab Sommer die Anlage und sorgt dafür, dass alles reibungslos läuft.

Wir bedanken uns bei Hanspeter Schilling für den interessanten Einblick und die präzisen Informationen. «Mir hat es auch Freude gemacht», sagt er und ergänzt mit einem verschmitzten Lächeln: «Ich sagte ja schon: Die Begegnungen mit den Leuten von IWB sind immer sehr angenehm.»

Warum setzt IWB auf Fernwärme?

Der Kanton Basel-Stadt hat beschlossen, ab 2037 kein Erdgas mehr für die Wärmeerzeugung zu nutzen, um die CO₂-Emissionen zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen. Als klimafreundliche und versorgungssichere Alternative wird das Fernwärmenetz ausgebaut und das Gasnetz sukzessive stillgelegt.

 

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