Sieben Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer im Wettsteinquartier haben sich für einen Gemeinschaftsanschluss an die Fernwärme entschieden und damit gemeinsam den Schritt in eine erneuerbare Zukunft getan. Inzwischen sind die Arbeiten abgeschlossen und die Beteiligten freuen sich über ihre modernen Heizsysteme. Mit dem Gemeinschaftsanschluss können Eigentümerinnen und Eigentümer Kosten sparen und gleichzeitig nachhaltig heizen.
In der Rührbergerstrasse im Basler Wettsteinquartier glitzert frischer Asphalt in der Herbstsonne. Unter der neuen Strassendecke hat sich einiges getan: In den letzten Monaten wurden Leitungen erneuert, und die Strasse wurde gleichzeitig ans Fernwärmenetz von IWB angeschlossen. Das Besondere daran: Sieben Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer haben sich für einen Gemeinschaftsanschluss an die Fernwärme entschieden. Zwei weitere Parteien halten sich die Option offen, sich später ebenfalls anschliessen zu lassen, und haben die Durchleitung durch ihre Liegenschaften erlaubt. Es ist das erste Projekt dieser Art in Basel und zeigt eindrücklich, was möglich ist, wenn Nachbarinnen und Nachbarn an einem Strick ziehen. IWB leitete das Projekt von der ersten Standortprüfung über die technische Planung bis hin zur Installation.
Das Prinzip hinter dem Gemeinschaftsanschluss: Statt jedes Haus einzeln ans Fernwärmenetz anzubinden, werden mehrere Liegenschaften über eine einzige Hauptstation versorgt. Diese befindet sich in einer der beteiligten Liegenschaften, während die übrigen Häuser Mini-Unterstationen erhalten. Es handelt sich dabei um Wandmodule, die einen Quadratmeter gross sind. Die Hauptstation benötigt etwas mehr Platz. Die Gesamtkosten für den Heizungsersatz sinken im Vergleich zu Einzelanschlüssen um rund 20 bis 30 Prozent. Trotz Gemeinschaftsanschluss behält jede Eigentümerin und jeder Eigentümer die volle Kontrolle über den eigenen Heizbetrieb.
Für jedes Haus der passende Anschluss
IWB bietet verschiedene Anschlussmöglichkeiten ans Fernwärmenetz: Wer wissen möchte, welche Lösung am besten passt, erhält bei IWB eine Beratung. Und selbst wer erst in ein paar Jahren ans Fernwärmenetz angeschlossen werden kann, kann schon heute prüfen lassen, welche Anschlussvariante für die eigene Liegenschaft ideal wäre.
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Als Planer und Eigentümer überzeugt
Das seit Generationen in Familienbesitz befindliche Mehrfamilienhaus in der Rührbergerstrasse 20 ist ein denkmalgeschütztes Baumgartner-Haus. Miteigentümer Roger Bauer ist Architekt und kennt sich mit Heizungssystemen aus. Er erinnert sich: «Unsere Gasheizung war nach 25 Jahren am Ende ihres Lebenszyklus angelangt, und wir wollten eine langlebige, möglichst umweltschonende und zukunftstaugliche, sprich nachhaltige Lösung.»
Als IWB ihm den Gemeinschaftsanschluss vorstellte, war er schnell überzeugt: «Gemeinsam mit den Nachbarn bauen, die Kosten teilen und trotzdem individuell bleiben – das hat mich als Planer und Miteigentümer gleichermassen angesprochen.» Das Haus wurde zum zentralen Punkt des Projekts: Im Keller befindet sich die Hauptstation, von der aus die anderen angeschlossenen Liegenschaften in der Strasse mit Fernwärme versorgt werden. Die neue Anlage konnte in der Waschküche entlang der hinteren Wand installiert werden. Der rote Speicher fasst 500 Liter Warmwasser für das Mehrfamilienhaus.
«Die neue Anlage ist kompakter als unsere alte Gasheizung», stellt Roger Bauer erfreut fest. Er und sein über 90-jähriger Vater, der im Haus wohnt, erinnern sich, dass die Installation reibungslos verlief und IWB alles optimal koordinierte mit Rücksicht auf die Mieterinnen und Mieter.
Gemeinsam stark und doch unabhängig
Obwohl sich die Hausbesitzerinnen und -besitzer beim Gemeinschaftsanschluss die Infrastruktur teilen, bleibt jedes Haus technisch eigenständig. Jede Anlage funktioniert autonom, die Verträge sind individuell, niemand ist vom anderen abhängig. «Das war mir wichtig», sagt Bauer. «Wir profitieren voneinander, ohne uns gegenseitig einzuschränken.»
Beste Lösung mit Blick in die Zukunft
Ein paar Häuser weiter wohnen Vadim Jendreyko und Renata Gäumann. Auch sie standen vor ein paar Jahren vor der Frage, wie sie die über 20 Jahre alte Gasheizung in ihrem Reiheneinfamilienhaus ersetzen sollten. «Wir haben verschiedene Varianten auf Kosten und Nachhaltigkeit geprüft, von Erdwärme über Holzpellets bis hin zur Fernwärme», erzählt Jendreyko. «Am Ende war für uns klar: Fernwärme ist eine gute Lösung, besonders mit Blick in die Zukunft.» Für ihn war dabei entscheidend, dass IWB beabsichtigt, die Fernwärme immer nachhaltiger zu produzieren.
Der Gemeinschaftsanschluss ist für Jendreyko eine logische Lösung: «Es macht Sinn, solche Projekte gemeinsam zu realisieren. Es braucht nicht jeder seine eigene komplette Anlage im Keller.» Er und sein Nachbar Michael Studer, der mit seiner Familie im übernächsten Einfamilienhaus wohnt und ebenfalls am Gemeinschaftsanschluss teilnimmt, stellen fest, dass sie dank der neuen kompakten Heizungsanlagen sogar mehr Platz in ihren Waschküchen haben. Beide haben identische Fernwärme-Unterstationen in ihren Kellern. In den Einfamilienhäusern fassen die Speicher 300 Liter Warmwasser. Studer blickt zurück: «Die Zusammenarbeit mit IWB war sehr gut, für uns war der Aufwand minimal.»
Es macht Sinn, solche Projekte gemeinsam zu realisieren. Es braucht nicht jeder seine eigene komplette Anlage im Keller.
Im September 2025 wurden die Arbeiten erfolgreich abgeschlossen. Zum Dank für die Geduld und gute Zusammenarbeit lud IWB die Anwohnerinnen und Anwohner sowie die beteiligten Partner zu einem gemeinsamen Znüni ein. Dabei feierte sie gleich auch den gelungenen Abschluss des Projekts.
Nachhaltig warm mit Fernwärme von IWB
Mit Fernwärme von IWB heizen Kundinnen und Kunden effizient und klimafreundlich. Heute wird rund ein Viertel der Wärme noch mit Gas erzeugt, doch IWB treibt die Dekarbonisierung voran. Ziel ist eine Fernwärme, die bis 2035 vollständig aus Abwärme und erneuerbaren Energien stammt.
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