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Magazin

IWB erklärt

Fernwärme – Fragen und Antworten

Porträt Leonie Wyss.
Leonie Wyss gehört zum Wärme-Team von IWB, das Kundinnen und Kunden alle Fragen zum Thema beantwortet. (Foto: Christian Aeberhard)

Die Fernwärme wird in Basel ausgebaut, während das Gasnetz schrittweise stillgelegt wird. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Kommt die Fernwärme auch in meine Strasse?

IWB hat eine interaktive Karte auf der Website, die für jede Adresse anzeigt, ob Fernwärme geplant ist und in welchem Zeitraum sie kommt.

Warum wird es nicht überall in Basel-Stadt Fernwärme geben?

Wo Fernwärme ausgebaut wird, gibt der Energierichtplan des Kantons Basel-Stadt vor. Er zeigt, in welchen Quartieren und Strassen der Fernwärmeausbau wirtschaftlich sinnvoll und technisch möglich ist.

Kann der Ausbau der Fernwärme nicht schneller passieren?

Schon der aktuelle Zeitrahmen für den Fernwärmeausbau von 15 Jahren ist sportlich. Immerhin erfordert er Baustellen von insgesamt 60 Kilometern Länge – das sind vier Kilometer pro Jahr. Das muss zeitlich koordiniert und gut organisiert werden.

Was sind die Herausforderungen beim rechtzeitigen Ausbau der Fernwärme?

Die Koordination. Es wird einige intensive Bauphasen geben. Die finden vor allem auf Strassen statt, wo auch das Tiefbauamt und die Basler Verkehrs-Betriebe und das Amt für Mobilität, Städtebau und Architektur Bauprojekte haben. Diese hängen voneinander ab und werden deshalb koordiniert.

Was passiert bei der Stilllegung des Gasnetzes?

Der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt hat den Gasausstieg beschlossen – das Gasnetz von Basel-Stadt wird also bis 2037 in Etappen stillgelegt. Auch dabei ist eine Koordination mit anderen Bauprojekten wichtig. Die interaktive Karte von IWB gibt Auskunft, wann ungefähr wo stillgelegt wird.

Erhalte ich eine finanzielle Entschädigung für meine Gasheizung?

Wenn bei der Stilllegung die eigene Gasheizung oder der Gasherd die Lebensdauer noch nicht erreicht hat, gibt es eine Entschädigung vom Amt für Umwelt und Energie. Zusätzlich gibt es bis zu 40 Prozent der Kosten als finanzielle Unterstützung beim Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme.

Vogelperspektive: Fernwärmeausbau im Rennweg in Basel
Wo Fernwärme ausgebaut wird, gibt der Energierichtplan des Kantons Basel-Stadt vor. Er zeigt, in welchen Quartieren und Strassen der Fernwärmeausbau wirtschaftlich sinnvoll und technisch möglich ist. (Foto: Simon Havlik)

Was, wenn die Gasstilllegung kommt, bevor eine alternative Heizung da ist?

IWB informiert Eigentümerinnen und Eigentümer mindestens drei Jahre vor einer geplanten Gasstilllegung. Es bleibt also genug Zeit für die Suche nach Alternativen. Wo Fernwärme vorgesehen und nicht rechtzeitig verfügbar ist, kann der Regierungsrat Übergangslösungen zulassen.

Was passiert mit dem Gasnetz von IWB ausserhalb Basel-Stadt?

Das kommt darauf an. Die Gemeinden ausserhalb Basel-Stadt darf IWB weiterhin mit Gas versorgen, wenn sie dies wünschen. Andererseits unterstützt IWB die Gemeinden, die Alternativen zur fossilen Gasversorgung suchen.

Warum kommt auch in der Fernwärmeproduktion noch Gas zum Einsatz?

IWB erzeugt die Fernwärme heute aus der Abwärme der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) Basel, mit zwei Holzkraftwerken und den Spitzenlast-Heizkraftwerken Volta, Rosental und dem Heizwerk Bahnhof. Während die KVA die Grundlast abdeckt und die Holzkraftwerke im Winter im Einsatz sind, kommen an sehr kalten Tagen die Spitzenlast-Heizkraftwerke hinzu, die heute noch Gas verwenden. Der Einsatz von Gas für die Fernwärmeproduktion soll bis 2035 auf null zurückgehen.

Wann wird die Fernwärme komplett klimafreundlich?

IWB investiert stetig in die klimafreundliche Produktion von Fernwärme, zum Beispiel durch neue Kraftwerke oder Wärmespeicher. Das nächste Ziel ist 2024; dann soll die Fernwärme in Basel zu 80 Prozent aus Abwärme und erneuerbaren Energien produziert werden – bis 2035 dann zu 100 Prozent.