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IWB Geschäftsbericht 2021

Geschäftsbericht 2021

IWB hat 2021 ein gutes Ergebnis erwirtschaftet und die Region zuverlässig mit Energie und Wasser versorgt. Für Weiterentwicklungen des Geschäfts ist IWB parat. Der Anspruch: die erste Adresse für klimafreundliche Energie zu sein.

IWB 2021 in 120 Sekunden: Video-Statement von CEO Dr. Claus Schmidt

Finanzielles Ergebnis

IWB kann mit einer Betriebsleistung von 868 Millionen Franken und einem Jahresgewinn von 127 Millionen Franken auf ein gutes Jahr 2021 zurückblicken.

Betriebsleistung

868

MIO. CHF

ist die Betriebsleistung im Jahr 2021.

Jahresgewinn

127

MIO. CHF

Jahresgewinn erzielt IWB im Jahr 2021.

Cashflow

182

MIO. CHF

ist der operative Cashflow.

Investitionen

150

MIO. CHF

investiert IWB 2021.

Das operative Ergebnis wurde stark von der kalten Witterung und dem damit verbundenen höheren Absatz in Fernwärme und Gas und von den Entwicklungen an den Energiemärkten geprägt. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte stiegen die Energiepreise für Strom und Gas stark an und erhöhten den Beschaffungsaufwand. Weiter wurde das Ergebnis durch zwei Sondereffekte beeinflusst. Einerseits konnten Rückstellungen im Zusammenhang mit belastenden Energiebezugsverträgen teilweise aufgelöst werden, was den Beschaffungsaufwand um insgesamt 60 Millionen Franken reduzierte. Andererseits wurde im Berichtsjahr eine Wertberichtigung auf dem Gasnetz vorgenommen, die das Betriebsergebnis mit 37 Millionen Franken belastete.

Die Betriebsleistung lag im Berichtsjahr mit 868 Millionen Franken gut 12 Prozent über dem Vorjahr. Während die Sparte Elektrizität von den höheren Strommarktpreisen profitierte, kam es in den Sparten Fernwärme und Gas aufgrund der kühlen Witterung zu einem höheren Absatz. Bei den neuen erneuerbaren Energien führte der Rückgang der Produktionsmenge bei den ausländischen Anlagen zu einem tieferen Umsatz.

Ausführungen zum finanziellen Ergebnis

Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich im Vorjahresvergleich um knapp 18 Prozent auf 257 Millionen Franken. Dem höheren Umsatz steht, insbesondere aufgrund des Anstiegs der Energiepreise, ein höherer Beschaffungsaufwand gegenüber, der nur teilweise an die Tarifkundinnen und -kunden weitergegeben wurde. Diese Mehrausgaben für die Energiebeschaffung wurden jedoch durch Sondereffekte aus der Teilauflösung von Rückstellungen für belastende Energiebezugsverträge in der Höhe von 60 Millionen Franken reduziert.

Die Wertberichtigung auf dem Gasnetz in der Höhe von 37 Millionen Franken steht im Zusammenhang mit dem Ausbau der leitungsgebundenen Wärmeversorgung und beeinflusst das Betriebsergebnis negativ. Mit dem Beschluss des Grossen Rates des Kantons Basel-Stadt, die Fernwärmeversorgung auszubauen, werden in Zukunft sowohl die Anzahl installierter Gasanschlüsse als auch die Absatzmengen abnehmen. Deshalb ist die Werthaltigkeit des Gasnetzes per 31.12.2021 nicht mehr in vollem Umfang gegeben.

Das Betriebsergebnis liegt mit 126 Millionen Franken 13 Prozent über dem Vorjahr. Während das Finanzergebnis im Berichtsjahr aufgrund von Fremdwährungsverlusten schlechter ausfällt, verbesserte sich das Ergebnis aus assoziierten Gesellschaften. Weiter profitierte IWB von einem ausserordentlichen Ertrag. Dieser steht im Zusammenhang mit einer im Jahr 2021 nachträglich festgelegten Bewertungsanpassung des Transfers des Übertragungsnetzes an Swissgrid. Nach Steuern und Minderheiten resultiert ein Reingewinn von 127 Millionen Franken (+18 Prozent).

CEO und Verwaltungsratspräsident im Interview

Platzhalter

2021 war für die Energiewirtschaft ein ausserordentliches Jahr – wie hat es IWB gemeistert?

URS STEINER — Das Jahr 2021 hat die Energiebranche stark gefordert. Wie schon 2020 mussten wir als Betreiber kritischer Infrastruktur die Corona-Situation immer vorausschauend im Blick behalten. Im zweiten Halbjahr haben wir dann enorme Preissteigerungen an den internationalen Energiemärkten erlebt. Unsere über 950 Mitarbeitenden haben wieder Herausragendes geleistet.

CLAUS SCHMIDT — Der kühlen Witterung entsprechend haben wir mehr Wärme und weniger Trinkwasser verkauft. Der Stromabsatz bewegt sich auf einem stabilen Niveau. Der Jahresgewinn liegt mit 127 Millionen Franken deutlich über dem Vorjahr. Das ist einmal mehr ein gutes Ergebnis, auch wenn Sondereffekte dazu beigetragen haben. Ohne Sondereffekte lägen wir leicht unter dem Vorjahr. Wir können sehr zufrieden auf 2021 zurückblicken: Bei der Umsetzung unserer Strategie 2021+ liegen wir voll im Plan und das Wichtigste: Wir haben unsere Kundinnen und Kunden einmal mehr zuverlässig und sicher mit Energie und Trinkwasser versorgt.

Zum Thema Versorgungssicherheit: Steht in Basel auch künftig genügend Energie zur Verfügung?

SCHMIDT — Der Wandel der Energiewirtschaft bringt Unsicherheit mit sich, ganz aktuell verschärft durch die russische Invasion in der Ukraine. Um die Versorgungssicherheit mit Strom langfristig auf dem gewohnten Niveau zu halten, müssen wir in der Schweiz massiv neue Produktion aus erneuerbaren Energien aufbauen, insbesondere mit Photovoltaik. Zudem müssen wir die Einbindung in das europäische Netz und in die europäischen Energiemärkte erhalten. Und drittens müssen wir die inländische Stromversorgung für den Winter robuster aufstellen.

STEINER — Wir haben die Dekarbonisierung der Energieversorgung – den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien – in der Strategie festgeschrieben. In den nächsten Jahren wird IWB in der Wärmeversorgung des Kantons Basel-Stadt die Ablösung von Erdgas als Energieträger vorantreiben, insbesondere durch den Ausbau von Fernwärme. Die Versorgungssicherheit bleibt dabei die wichtigste Messgrösse.

Im Oktober 2021 hat der Grosse Rat grünes Licht gegeben für den massiven Fernwärmeausbau in der Stadt Basel. Wie steht es um dieses Generationenprojekt?

SCHMIDT — Mit dem Investitionspaket von 460 Millionen Franken hat der Grosse Rat den Umbau der baselstädtischen Wärmeversorgung zu einem klimafreundlichen Gesamtsystem auf den Weg gebracht. Wir werden in den nächsten 15 Jahren das bestehende Fernwärmenetz weiter verdichten und vergrössern. Die Zahlen sind beeindruckend: Das Netz wächst von knapp 120 auf 180 Kilometer Länge. Die Fernwärme deckt dann 81 Prozent des Wärmebedarfs der Stadt Basel, heute sind es 51 Prozent.

STEINER — Heute versorgt IWB ausserhalb von Basel-Stadt viele Kundinnen und Kunden mit Erdgas. Auch in Zukunft will IWB diese Menschen mit Wärme versorgen. Dort, wo Erdgas nachgefragt wird und regulatorisch nichts dagegenspricht, bleibt IWB ein verlässlicher Partner. Gleichzeitig suchen wir gemeinsam mit Kundinnen und Kunden sowie Gemeinden, die Wärme aus erneuerbaren Quellen wünschen, nach alternativen Lösungen. Wir rechnen mit einer weiter steigenden Nachfrage nach klimafreundlicher Energie.

Die IWB Strategie 2021+ sieht unter anderem vor, dass IWB mit erneuerbaren Energien wächst. Wo sehen Sie die Wachstumsfelder?

SCHMIDT — Ich beginne mit einem konkreten Projekt: Aktuell entsteht auf dem Basler Areal Westfeld ein gemischtes Quartier mit rund 530 Wohnungen – konzipiert als 2000-Watt-Areal. Wir realisieren dort eine umfassende, ökologische Energieversorgung: Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, eine Wärmepumpe, die Ladeinfrastruktur für E-Autos, E-Velos und E-Motorräder sowie Anschlüsse an das Strom-, Fernwärme- und Trinkwassernetz. In solchen Projekten kann IWB ihre Erfahrung voll ausschöpfen. Potenzial haben auch Wärmeverbünde. Wärme aus erneuerbaren Energien ist auf dem Vormarsch. Von der grossen Erfahrung, die IWB in diesem Bereich hat, können Gemeinden in der ganzen Schweiz profitieren.

STEINER — Die Beispiele zeigen, wie IWB ihre Stärken für innovative und klimafreundliche Lösungen zugunsten der Kundschaft und des Klimas nutzen kann. Dabei gehen wir auch neue Wege, indem wir beispielsweise mit Pflanzenkohleanlagen Wärme produzieren und gleichzeitig in Form von Pflanzenkohle einen für den Boden wertvollen CO2-Speicher produzieren. Oder indem wir grünem Wasserstoff Anschub leisten. Dieser ist heute ein Nischenprodukt, aber um die Ziele der Energiewende zu erreichen, braucht die Schweiz grünen Wasserstoff. Er wird massgeblich dazu beitragen, den Schwerverkehr zu dekarbonisieren. IWB plant unter anderem den Bau von Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff und entwickelt mit Partnern in den Schweizerischen Rheinhäfen einen Hub für Produktion, Verteilung, Speicherung und Einsatz von Wasserstoff.

Welche Ziele verfolgt IWB mit Partnerschaften und Kooperationen?

SCHMIDT — Wir wollen mit erneuerbaren Energien wachsen und gehen dafür Kooperationen mit qualifizierten Partnern ein. Zum Beispiel mit der Photovoltaikspezialistin Planeco. In dieser Partnerschaft bringen wir besonderes technisches Know-how von Planeco mit der grossen Reichweite von IWB zusammen, um viele grosse Solaranlagen zu bauen, sei es auf Dächern, an Industriestandorten oder Infrastrukturen. Ähnlich verhält es sich bei unserer Investition in den Wärmeverbund der Energie Ausserschwyz AG. Dort bringt IWB ihr Fachwissen und die langjährigen Erfahrungen mit ökologischen Heizzentralen und Wärmeverbünden ein und die Energie Ausserschwyz die regionale Verankerung und Vernetzung. Gemeinsames, übergeordnetes Ziel aller Partnerschaften ist, dass sie einen wichtigen Beitrag für eine ökologische und wirtschaftliche Energieversorgung leisten.

 

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Fokus 2021

Die wesentlichen Entwicklungen des Geschäftsjahres 2021 auf einen Blick.

Report 2021

Das vollständige Nachschlagwerk zum Geschäftsjahr 2021 – mit Unternehmensprofil, Finanzbericht, Corporate Governance und Nachhaltigkeitsbericht.

Nachhaltigkeitsbericht

Nachhaltigkeitsstrategie, Nachhaltigkeitsziele und Bericht über die Zielerreichung sowie die wichtigsten Kennzahlen.

GRI-Inhaltindex 2021

Der IWB Geschäftsbericht 2021 wurde in Übereinstimmung mit den GRI-Standards, Option «Kern» erstellt. GRI Services hat im Rahmen des «GRI Content Index Service» diese GRI Inhaltsindex geprüft.

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Übersicht über den Kraftwerkspark mit Leistungen und Produktionsmengen.

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