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Klimadreh
Magazin

Energiegeschichten

Darum braucht IWB eine Nachhaltigkeitsstrategie

Zwei Schafe mit lockenförmigen Hörnern stehen im Dickicht.
In den Langen Erlen fressen Schafe das Gras ab und verbessern so das Ökosystem. Das ist ein Beispiel, wie die Nachhaltigkeitsstrategie von IWB in der Praxis aussieht. (Foto: Christian Flierl)

Wie die Welt morgen aussieht, bestimmen wir heute. Daraus entsteht Verantwortung, die alle wahrnehmen müssen. IWB tut dies, indem sie eine klare Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt.

Wer Nachhaltigkeit für ein abstraktes Thema hält, sollte bei nächster Gelegenheit einen Ausflug in die Langen Erlen machen, wie es viele Baslerinnen und Basler tun. Denn in den Langen Erlen, diesem Waldgebiet gleich hinter der Stadtgrenze, finden die Stadtmenschen eines ihrer liebsten Naherholungsziele. Bäume spenden Schatten, Schafe grasen auf den Wiesen und etliche Tier- und Pflanzenarten zeigen, dass es sich um ein intaktes Stück Natur handelt. Und dies ist der entscheidende Punkt: Denn die Langen Erlen sind zugleich intensiv vom Menschen genutzt. Sie sind Grundwasserquellgebiet und versorgen einen grossen Teil von Basel mit Trinkwasser. Dass beides möglich ist – Nutzung und Erhaltung von natürlichen Ressourcen –, dafür steht Nachhaltigkeit.

Eine Strategie schafft Perspektive

Ökosysteme wie die Langen Erlen entstehen über Jahrzehnte bis Jahrhunderte. Jeder Schaden, der ihnen zugefügt wird, braucht entsprechend lange, um zu verheilen. Ginge es nur um das Wohl der Natur, wäre die einfachste Lösung: sich von ihr fernhalten. In einem dicht besiedelten Raum wie der Nordwestschweiz und dem angrenzenden Ausland sei dies jedoch schlicht nicht denkbar, meint Dietmar Küther, Leiter Marke & Nachhaltigkeit bei IWB. «Die zentrale Frage für uns ist also: Wie nutzen wir die Natur so, dass sie auch morgen noch intakt ist?» Im Fall der Langen Erlen, dem Naturraum, aus dem Basel sein Trinkwasser bezieht, heisst das: IWB-Mitarbeitende pflegen die Wälder, schneiden Büsche, entfernen Müll, lassen Schafe die Wiesen mähen statt mit Maschinen. Einerseits erhält so der Boden seine Reinigungskraft für die Trinkwasserproduktion, andererseits bleiben die Langen Erlen ein stabiles Ökosystem. Eines, das auch künftigen Menschen aus Basel und aus der Region zur Verfügung steht.

Dietmar Küther, Leiter Marke & Nachhaltigkeit IWB

Dietmar Küther, Leiter Marke & Nachhaltigkeit IWB

«Wie nutzen wir die Natur so, dass sie auch morgen noch intakt ist?»

Ökosysteme nutzen und dabei sogar verbessern

In den Langen Erlen ist IWB seit Jahrzehnten tätig. Im Vergleich zur Nutzung in den 1970er Jahren haben sich die Leistung und Qualität des Ökosystems sogar verbessert. Dass IWB das tun könne, so Dietmar Küther, sei aber abhängig von verschiedenen Faktoren: ausreichenden Mitteln, dem nötigen Know-how und vor allem einer klaren Strategie. «IWB hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben», so Küther. Damit übernehme IWB als Unternehmen Verantwortung für heutige und künftige Generationen. Das sei mit dem heutigen Wissen unabdingbar. IWB tue das, was alle tun sollten, meint Küther, jedoch den eigenen Möglichkeiten angepasst. «Es reicht einfach nicht mehr, als Unternehmen zu sagen: Wir bezahlen gute Löhne, sorgen für gute Arbeitsbedingungen und spenden an Vereine, damit ist genug getan.»

Immer mehr Unternehmen mit Nachhaltigkeitsstrategie

Die eigene Verantwortung nimmt IWB als Produzentin und Lieferantin von Energie und Trinkwasser, als Infrastrukturunternehmen, Arbeitgeberin und Landeigentümerin wahr. Dabei entstehen auch Zielkonflikte. «Auch wir sind durch unsere Finanzen und Möglichkeiten beschränkt», so Dietmar Küther. «Deshalb fragen wir uns, wo wir den Franken am sinnvollsten im Sinne der Nachhaltigkeit einsetzen können.» Eine Herausforderung sei dabei die Beschaffung, eines der aktuellen Nachhaltigkeitsziele von IWB. IWB will sich zur nachhaltigen Beschafferin entwickeln und erarbeitet dazu ein umfassendes Konzept. Eine Herkulesaufgabe, denn bei grossen Anlagen und im internationalen Markt sei der Handlungsspielraum für ein Schweizer Unternehmen sehr klein. «Die Unternehmenswelt ist eng verflochten», gibt er zu bedenken. «Je mehr andere nachhaltig handeln, desto einfacher können wir unsere Nachhaltigkeitsziele erreichen.»

Nachhaltigkeit mit Gewissheit

Letztlich gehe es auch darum, den Konsumentinnen und Konsumenten eine Gewissheit zu geben, erklärt Dietmar Küther. «Wer unsere Kundin oder unser Kunde ist, weiss, dass der eigene ökologische Fussabdruck nicht unnötig vergrössert wird.» Das gelte natürlich auch für Partner und Lieferanten. Dies sei auch ein wachsendes Bedürfnis in der Gesellschaft. «Viele Menschen kaufen nicht mehr nur nach dem Preis. Sie fragen auch nach den Werten, die ein Unternehmen vermittelt.» IWB verstehe nachhaltiges Handeln im umfassenden Sinn: für die Umwelt, die Wirtschaft und die Gesellschaft.

Unsichtbar und schwarz auf weiss

Nachhaltigkeit betrifft die Zukunft und wie sich unser Handeln auf sie auswirkt. Das braucht bisweilen etwas Vorstellungskraft. «Denn unseren Produkten sieht man nicht an, wie sie entstanden sind», meint Dietmar Küther. Es sei deshalb wichtig, über das eigene Handeln zu informieren und Rechenschaft abzulegen, wie es IWB mit dem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht tut. So wissen die IWB-Kundinnen und -Kunden, was hinter ihrer Energie und ihrem Wasser steht. Und erleben lässt sich Nachhaltigkeit trotzdem ganz einfach. Man muss nur einmal mit seinen Kindern durch die Langen Erlen laufen und sich dabei vor Augen halten: Das ist auch morgen noch möglich.

Nachhaltigkeitsziele von IWB  

Alle vier Jahre legt IWB klare Nachhaltigkeitsziele fest. Sie entstehen in einem Aushandlungsprozess mit über 300 externen und internen Stakeholdern. In der Periode von 2019 bis 2022 sind es: den CO2-Ausstoss des Energieabsatzes weiter reduzieren, nachhaltige Mobilität fördern, nachhaltige Beschaffung einführen, vorbildliche Arbeitgeberin sein und Verantwortung für Natur- und Artenschutz wahrnehmen.

 

Mehr zu den Nachhaltigkeitszielen, zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und zur Kontaktmöglichkeit: iwb.ch/nachhaltigkeit