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Klimadreh
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Menschen & Energie

Familie Dietrich geht solar: «Einmal säen, täglich ernten»

Mann steht vor seinem Haus. Auf dem Dach sind Solarmodule zu sehen
(Foto: Timo Orubolo)

Die Photovoltaikanlage der Familie Dietrich funktioniert auch netzunabhängig. Möglich macht‘s ein Batteriespeichersystem mit Notstromfunktion.

«Ökologisch und ökonomisch zu handeln, ist kein Widerspruch», sagt der Unternehmer und Naturfreund Gérard Dietrich aus Reinach. Er ist Inhaber der Druckerei Dietrich in Basel und seit Februar Besitzer eines eigenen Solarkraftwerks. Pro Jahr soll die Anlage mit ihren 56 Solarmodulen 16‘500 kWh Strom generieren, so der Plan. Bis jetzt ist sie auf Kurs: «Es ist der Hammer, was da vom Dach kommt», so Dietrich begeistert. «Im März waren wir zu 94 % autark, kauften rund 20 kWh Strom und speisten rund 500 kWh ins Netz ein.» Ein übersichtliches Dashboard visualisiert, wann wie viel Strom produziert, verbraucht und in den Batteriespeicher sowie ins Netz eingespeist wird (siehe Grafik). Das sensibilisiere und mache das eigene Verhalten bewusst, meint Dietrich.

Grafik zur Solarstromproduktion

Das Dashboard des Batteriespeichers visualisiert die Daten in Echtzeit. Die gelbe Kurve zeigt die Solarstromproduktion, die rote den Verbrauch, die blaue die Netzeinspeisung und die grüne den Ladezustand des Speichers. Auf der Grafik ist schön zu sehen, wie der Speicher nachts den Verbrauch deckt bis um ca. 7:30 Uhr die Produktion der Solaranlage startet.

Batteriespeicher mit Notstromfunktion

Ein intelligentes Batteriespeichersystem optimiert den Eigenverbrauch. Und sollte tatsächlich einmal kein Strom vom Netz kommen, stellt der Wechselrichter dank einer Notstromfunktion auf Inselbetrieb um. Das war für Dietrich wichtig: «Ein Batteriespeicher ergibt für uns nur Sinn, wenn wir unseren Strom auch unabhängig vom Netz nutzen können.» Der eigentliche Auslöser für die Investition in Sonnenenergie war die Umstellung von der Gasheizung auf eine Wärmepumpe. Mit dem neuen Grossverbraucher wird die Energie vom Dach während den Wintermonaten nicht ganz ausreichen, um den Bedarf zu decken. «Wenn wir ausschliesslich vom eigenen Strom leben wollten, müssten wir uns einschränken, aber es wäre machbar.»

Partnerschaft mit der Umwelt

Ökologie ist für Dietrich keine Worthülse: «Wir haben unseren Garten renaturalisiert, bewässern ihn mit einer wassersparenden Anlage und fahren mit E-Bikes zur Arbeit, die wir nun natürlich mit eigenem Strom laden.» Aber auch als Unternehmer denkt und handelt Dietrich ökologisch: «Wir waren beim ersten Ökostrom der IWB mit dabei. Und auch beim Einkauf denken wir nachhaltig, so verarbeiten wir in der Druckerei zum Beispiel ausschliesslich FSC-Materialien.» Das entsprechende Label interessiere ihn nicht, es gehe ihm um die Sache. «Wir haben eine Partnerschaft mit der Umwelt», sagt er und ergänzt: «Fairness ist uns wichtig, gegenüber den Mitarbeitenden, den Lieferanten und gegenüber der Natur.»

Drohnenaufnahme von einem haus mit Solaranlage auf dem Dach
Das Solarkraftwerk der Familie Dietrich aus Reinach produziert reichlich Strom, speichert die überschüssige Energie und ist dank Notstromfunktion sogar fähig, bei Stromausfall zu produzieren. (Foto: Niels Franke)

Beratung durch IWB, Bau durch Planeco

Die Familie Dietrich nutzte die Dienstleistung «Sonnenbox» der IWB, die das Einholen und Vergleichen von Offerten sowie eine umfassende Beratung beinhaltet. Gebaut hat die Anlage schliesslich die Firma Planeco aus Münchenstein. «Für uns zählte nicht nur der Preis, sondern auch die geografische Nähe und die Kreativität», erklärt Dietrich und ergänzt: «Die waren super, fast ein bisschen Freaks.» Die Anlage produziere nicht nur viel Strom, sie sehe auch sehr schön aus. «Eine rundum gute Sache also, und das Geniale daran: Man muss nur einmal säen und kann täglich ernten.»