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Klimadreh
Magazin

Ausprobiert

Reparieren ist nachhaltig

Viele Menschen in einem grossem Raum reparieren Dinge.
Wer’s nicht allein kann, sucht sich Hilfe: zum Beispiel im Repair Café. (Foto: Matthias Luggen)

Nachhaltig statt kurzlebig: Kaputte Dinge sind eine gute Gelegenheit, wieder einmal Werkzeug, Nähmaschine und Co. hervorzuholen.

Ein Loch in der Hose? Weg damit! Der Mixer streikt? In die Tonne! Handybildschirm gesprungen? War ja sowieso schon zwei Jahre alt! Tag für Tag werfen wir Dinge weg, die eigentlich noch mehrheitlich im Schuss sind, allerdings einen kleinen Makel oder Defekt haben. Nicht alles davon ist zu retten, aber vieles liesse sich einfach reparieren. Natürlich ist Ersatz in Zeiten des Onlinehandels schnell beschafft, aber vielleicht wäre es trotzdem schlau, mal wieder an Oma und Opa zu denken, die Radio und Socken geflickt haben, bis es wirklich nicht mehr ging.

Abfall ist nicht nachhaltig, reparieren schon

Reparieren bedeutet Nachhaltigkeit. Denn jedes Stück, das nicht geflickt wird, landet im Abfall und belastet in irgendeiner Form die Umwelt. Man denke an Elektroschrott, von dem jede Schweizerin und jeder Schweizer im Schnitt über 50 Kilogramm pro Jahr produziert. Längst nicht alles davon wird hierzulande recycelt; der Müllexport boomt. Und selbst wenn die Abfallverwertung sauber läuft, ist der Ersatzkauf, der auf die Entsorgung folgt, oft nicht unproblematisch. Stichwort: Fast Fashion.

Reparieren geht auch in Gemeinschaft

Nicht alles ist so einfach zu flicken wie ein kaputtes Kleidungsstück. Gerade Elektrogeräte werden immer komplexer und sind für den Laien schwierig zu reparieren. Zum Glück gibt es Websites wie iFixit, die Reparaturanleitungen für viele Geräte liefern. Wer sich lieber direkte Hilfe sucht, findet sie in einem der vielen Repair-Cafés, die es inzwischen in vielen kleineren und grösseren Städten gibt. Sie bieten neben Arbeitsplätzen und sachkundiger Hilfe auch Geselligkeit. Dasselbe gilt übrigens auch für Nähkurse.

Downcycling und Upcycling als Alternative

Falls am Ende etwas einfach nicht zu reparieren ist, muss es dennoch nicht in der Tonne landen. Mit ein wenig Kreativität kann ein kaputtes Gerät zum Stiftehalter, Kunstwerk oder zu einem anderen Bastelobjekt werden. Oder einfach zum Materialspender. Die Fachleute reden dann von Down- oder Upcycling. Man könnte aber auch einfach von der Freude am Reparieren reden. Davon, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und dem Strudel aus Konsum und Verschwendung einfach zu entkommen.