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Medienmitteilungen

IWB hat das energiewirtschaftlich turbulente Jahr 2022 gut gemeistert

11. Mai 2023

Die drohende Energiemangellage und die drastisch angestiegenen Marktpreise für Strom und Gas haben das Geschäftsjahr 2022 von IWB stark beeinflusst. Der Umsatz ist auf 1138 Millionen Franken gestiegen, der Gewinn beträgt 58 Millionen Franken. Das Jahresergebnis ist von hohen Kosten für die Energiebeschaffung gekennzeichnet. IWB ist gut aufgestellt und bereit, mit erneuerbaren Energien, insbesondere Solarstrom, weiter zu wachsen und den Ersatz fossiler durch erneuerbare Wärmelösungen voranzutreiben.

Fakten

  • Jahresergebnis von hohen Beschaffungskosten für Strom und Gas geprägt.
  • Vorkehrungen für drohende Energiemangellage getroffen, Versorgungssicherheit gewährleistet.
  • Fernwärmeausbau und Ausbau der Solarstromproduktion gestartet.

Umsatz gestiegen, Gewinn von hohen Beschaffungspreisen beeinflusst

Das Jahresergebnis von IWB ist gekennzeichnet von den Turbulenzen an den Energiemärkten und damit verbundenen Vorkehrungen für die Versorgungssicherheit. Der Umsatz ist um 31 Prozent gestiegen und beträgt 1138 Millionen Franken. Die Marktpreise für Strom und Gas waren im Berichtsjahr zeitweise über zwanzig Mal so hoch wie im Vorjahr und sorgten sowohl beim Strom mit 602 Millionen Franken (+54%) als auch beim Gas mit 262 Millionen Franken (+24%) für einen deutlich höheren Umsatz.

Der Stromabsatz ist aufgrund neu gewonnener Kunden im freien Markt gestiegen (+14.6%). Die Absätze von Fernwärme (-17.5%) und Erdgas (-18.9%) sind aufgrund des milden Winters und der Energiesparmassnahmen gesunken, der Absatz von Trinkwasser liegt auf Vorjahresniveau (+1.8%).

Der Jahresgewinn von 58 Millionen Franken (-54%) ist insbesondere von höheren Beschaffungskosten für Strom und Gas geprägt. Darüber hinaus wirkte sich auch die geringere Stromproduktion aus Wasserkraft gewinnmindernd aus. Der Rückgang resultiert zum einen aus der Trockenheit. Zum anderen hielt IWB wegen der für den Winter 2022/2023 drohenden Strommangellage bewusst Wasser in den Speicherseen zurück.

Auf Energiemangellage vorbereitet, Versorgung gesichert

Kernaufgabe von IWB ist die sichere Versorgung ihrer Kundinnen und Kunden. Um einer Mangellage vorzubeugen, hat IWB grosse Anstrengungen unternommen. Für eine sichere Stromversorgung hat das Unternehmen Wasser in den Speicherseen zurückbehalten. In der Wärme- und Trinkwasserversorgung hat IWB Szenarien geprobt, wie die Versorgung auch in einer Mangellage aufrechterhalten werden kann. Als Netzbetreiberin hat sich IWB in den schweizweiten Krisenorganisationen OSTRAL und KIO eingebracht und ihre Kundinnen und Kunden bei der Energiebeschaffung begleitet. Die vorbereiteten Notfallpläne musste IWB nicht umsetzen; die Mangellage ist nicht eingetroffen. Aktuell ist die Situation entspannt, Prognosen für den nächsten Winter sind aber mit grossen Unsicherheiten verbunden.

Ausbau der Stromproduktion, Dekarbonisierung der Wärmeversorgung und Nachhaltigkeitsziele

Um die Versorgungssicherheit mittelfristig zu stärken, hat IWB einen ambitionierten Fahrplan zum Ausbau der Stromproduktion aus Solaranlagen entwickelt. Bis 2030 soll die eigene Solarstromproduktion verzehnfacht werden. IWB investiert dafür in der ganzen Schweiz in neue Photovoltaikanlagen – zum Beispiel in das Grossprojekt Grengiols Solar in den Walliser Alpen und in eine Anlage auf der ehemaligen Deponie «Hinterm Chestel» in Liesberg. Mit dem Ausbau der Photovoltaik können die Wasserreserven in den Stauseen für den Einsatz im Spätwinter und Frühling geschont werden.

Einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes und damit zur Versorgungssicherheit leistet das Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance. Es hat seinen Betrieb nach 14 Jahren Bauzeit im Juli 2022 aufgenommen. IWB ist mit 15 Prozent beteiligt. Das Kraftwerk erzeugt und speichert grosse Mengen an Strom – und kann diese zur Stabilisierung der Stromversorgung innert Minuten in das Netz abgeben oder auch herausnehmen. Das ist wichtig, da die Stromproduktion und der Verbrauch im gesamten Netz immer im Einklang sein müssen.

In der Wärmeversorgung treibt IWB das Generationenprojekt Wärmetransformation im Kanton Basel-Stadt weiter voran. Der Ausbau des Fernwärmenetzes und die weitere Dekarbonisierung der Fernwärmeproduktion wird für die IWB-Kundinnen und -Kunden zu mehr Unabhängigkeit von ausländischen, fossilen Energien zu führen. Das Fernwärmenetz wächst – aktuell ist es 121 Kilometer lang, bis 2037 sollen es 180 Kilometer werden. Parallel zum Netzausbau fährt IWB fort, Erdgas in der Fernwärmeproduktion mit erneuerbaren Energieträgern zu ersetzen.

Die jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung, im Bau und im Betrieb von Wärmenetzen und -anlagen setzt IWB zunehmend auch ausserhalb des Kantons Basel-Stadt ein. In verschiedenen Gemeinden entwickelt IWB Wärmeverbünde oder hilft bei deren Ausbau, so in Reinach (BL), Maisprach, Frick, Olten und im Kanton Schwyz. Im Zentrum stehen dabei erneuerbare Energieträger wie Holz, Pflanzenkohle und Umweltwärme.

Künftig will IWB auch grünen Wasserstoff in ihre Energielösungen integrieren.  IWB ist überzeugt, dass die Produktion von grünem Wasserstoff aus überschüssigem, erneuerbaren Strom ein wichtiger Teil der Energiezukunft sein wird. Im vergangenen Jahr hat IWB darum in der Region Projekte initiiert oder sich daran beteiligt.

IWB wird ihre gesamten, also die eigenen und die mit der Energieversorgung verbundenen CO2-Emissionen in den 2020er Jahren um 45 Prozent senken. Dieser Absenkpfad ist eines der Nachhaltigkeitsziele 2023 bis 2030. Er entspricht den Vorgaben der Science Based Targets Initiative (SBTI) der Vereinten Nationen, die für verschiedene Sektoren international gültige Absenkpfade definiert hat. Mit diesem Schritt verpflichtet sich IWB als erstes Schweizer Energieunternehmen zu den von der SBTI definierten Zielen für den Energiesektor.

Tarife im Schweizer Durchschnitt

Die Beschaffungskosten für Strom und Gas sind 2022 schnell und stark angestiegen. Mit einer langfristigen Beschaffungsstrategie federt IWB diese Anstiege ab. Zudem glättet IWB die Tarife, indem sie die höheren Energiebeschaffungskosten nicht unmittelbar an die Kundinnen und Kunden weitergibt. Am stärksten gestiegen sind die Gastarife (+45%). Viel weniger stark angestiegen (+12%). sind die Stromtarife – im Gegensatz zu Erdgas kann IWB in der Stromversorgung auf eine hohe Eigenproduktion zurückgreifen und ist den Marktpreisen somit weniger stark ausgesetzt. Im schweizweiten Vergleich ist das ein geringer Anstieg. Mit den aktuellen Stromtarifen liegen die von IWB beeinflussbaren Komponenten Energielieferung und Netznutzung in der Summe leicht über dem Schweizer Durchschnitt. Die Gastarife liegen nahe am Schweizer Durchschnitt.

Finanzkennzahlen 2022 Veränderungen zum Vorjahr

Umsatz

MCHF 1138

+31%

Jahresgewinn

MCHF 58

-54%

Investitionen

MCHF 150

0%

Gewinnausschüttung 2022 an den Kanton Basel-Stadt

MCHF 20.3

-52%

Mitarbeitende (Vollzeitstellen-Äquivalent, FTE)

954 (FTE)

+4%

Mengenentwicklungen (Verkauf) 2022 Veränderung zum Vorjahr

Strom (inkl. Lieferung an Kunden ausserhalb Kanton BS)

1236 GWh

+14.6%

Gas

1970 GWh

-18.9%

Fernwärme

773 GWh

-17.5%

Trinkwasser

19.8 m3

+1.8%

 

Bildmaterial

Medienorientierung zum Geschäftsjahr 2022

v.l.n.r.: CFO Christian Spielmann, VRP Urs Steiner und CEO Dr. Claus Schmidt; Foto: Simon Havlik

Download Bild/Datei Medienorientierung zum Geschäftsjahr 2022

Medienanfragen

Erik Rummer

Leiter Unternehmenskommunikation

+41 61 275 96 58

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