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Medienmitteilungen

Wärme im Wandel zum Nutzen für Basel

20. Oktober 2020

Heizen soll im Kanton Basel-Stadt klimafreundlicher werden – und das möglichst rasch. Der Regierungsrat hat dem Grossen Rat dazu in einem Ratschlag den Ausbau der leitungsgebundenen Wärmeversorgung beantragt. Die lokale Energieversorgerin IWB soll Fernwärme und Wärmeverbünde massiv ausbauen – die Planung dazu steht. So können jährlich bis zu 70 000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Die klimafreundliche Wärmeversorgung ist in Basel-Stadt seit 2017 im Energiegesetz verankert. Und seit März 2020 zeigt der Energierichtplan auf, wo welche erneuerbaren Energieträger vorzugsweise zu nutzen sind. Der nun vorgelegte Ratschlag will die finanziellen und rechtlichen Voraussetzungen für eine rasche Umsetzung schaffen. Der ambitionierte Fahrplan steht: IWB soll die Wärmeversorgung im Zeithorizont bis 2035 komplett umbauen.

Ein Gesamtsystem für klimafreundliche Heizungen
IWB-CEO Dr. Claus Schmidt begrüsst die hoch gesetzten Ziele des Ratschlages: «Wir haben jetzt die einmalige Chance, einen in Jahrzehnten gewachsenen Flickenteppich in ein effizientes, zukunftsfähiges Gesamtsystem zu verwandeln». Im Fokus dieses Generationenprojekts steht der Ausbau der Fernwärme, die in Basel weitgehend klimaneutral aus Abwärme und Holz produziert wird. Das bestehende Fernwärmegebiet soll einerseits verdichtet werden. Das heisst, zusätzliche Liegenschaften werden an bestehende Versorgungsleitungen angeschlossen. Andererseits soll das Fernwärmegebiet entsprechend dem Energierichtplan erweitert werden. Hinzu kommen lokale Wärmeverbünde in sogenannten Verbundgebieten, die künftig im Rahmen des kantonalen Auftrags von IWB in das Fernwärmenetz integriert und mit mindestens 80% CO2-neutraler Energie versorgt werden sollen. Konsequenz der vom Energiegesetz geforderten Dekarbonisierung ist auch, dass der Betrieb des Gasnetzes in Basel immer weniger wirtschaftlich ist und es schrittweise zur Stilllegung von Gasnetzanschlüssen kommt.

Die konkrete Planung ist komplex. Sie erfordert ein Austarieren der technischen und wirtschaftlichen Erfordernisse der IWB-Netzplanung, der Anforderungen des Kantons sowie der individuellen Bedürfnisse der Liegenschaftseigentümer. Es bestehen viele Abhängigkeiten zu den Strassen- und Gleisbauarbeiten des Tiefbauamtes und der BVB. Diese Koordination ist anspruchsvoll, wie Claus Schmidt erklärt: «Ein Projekt dieser Grössenordnung ist schweizweit einmalig. Wir machen das grösste Fernwärmenetz der Schweiz noch grösser. Mit fossilen Energien betriebene, individuelle Heizungen wird es in Basel künftig nicht mehr geben.» 

Interaktive Karte zeigt den aktuellen Stand der Planung
IWB hat den aktuellen Stand der rollenden Planung auf ihrer Website aufgeschaltet. Eine interaktive Karte gibt Liegenschaftseigentümern, Architekten und Installateuren individuelle Informationen zum möglichen Heizsystem und zum geplanten Ausbau der Netz- und Anschlussleitungen für das gesamte Gebiet der Stadt Basel. Damit schafft IWB frühzeitig Planungssicherheit. Der Ratschlag sieht zudem Übergangslösungen und Entschädigungen vor für Fälle, in denen die möglichst parallel durchgeführte teilweise Stilllegung der Gasversorgung für die Kunden eine vorzeitige Ausserbetriebnahme und eine Wertminderung von Gas-Heizungen oder anderen gasbetriebenen Geräten zur Folge hätte.

IWB erhöht Investitionen ins Fernwärmenetz massiv
Über die nächsten 15 Jahre plant IWB rund 460 Mio. Franken in den Ausbau des Fernwärmenetz zu investieren. Der Grossteil der Investition (rund 248 Mio. Franken) soll über die Fernwärmetarife finanziert werden. 42 Mio. Franken stammen aus den Kundenbeiträgen für neue Fernwärme-Hausanschlüsse, wie dies heute bereits gehandhabt wird. Weitere 60 Mio. Franken wird IWB aus den eigenen Mitteln beisteuern. Der Regierungsrat sieht in seinem Ratschlag an den Grossen Rat zudem vor, dass sich der Kanton mit einem bedingt rückzahlbaren, zinslosen Darlehen an die IWB in Höhe von 110 Mio. Franken beteiligt.

Zusätzliche Baustellen werden koordiniert
Der rasche Umbau der Wärmeversorgung führt unweigerlich zu mehr Baustellen in den kommenden Jahren. Bei einer Bautätigkeit von insgesamt rund 60 km Versorgungsleitungen ist in den kommenden 15 Jahren mit rund 45 zusätzlichen Baustellen pro Jahr zu rechnen. Wo immer möglich erfolgt der Ausbau gleichzeitig mit Bauarbeiten des Tiefbauamtes und der BVB. Damit werden die Belastungen für Anrainer minimiert.

Der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt wird nun entschieden, ob der Umbau der Wärmeversorgung entlang dieses Fahrplans umgesetzt werden soll.

Medienanfragen

Erik Rummer

Leiter Unternehmenskommunikation, Mediensprecher

medien@iwb.ch