Generationenprojekt Wärmetransformation: Interview mit Evelyn Rubli, Leiterin Wärme

IWB spricht von einem Generationenprojekt Wärmetransformation. Wie ist das zu verstehen?
In nur 15 Jahren werden wir das Fernwärmenetz um 60 Kilometer erweitern, die Anzahl unserer Wärmekunden auf 12 000 verdoppeln und die Wärmeproduktionskapazitäten mit neuen, klimafreundlichen Anlagen erhöhen. Unsere Aufgabe ist unbestritten anspruchsvoll. IWB hat dafür jedoch optimale Rahmenbedingungen geschaffen: Seit einem Jahr haben wir für Wärme einen eigenen Geschäftsbereich. Ich habe ein hochmotiviertes Team mit einem klaren Ziel: die Wärmetransformation in Basel zu schaffen.
Was unternimmt IWB, um die vielen Baustellen erträglich zu gestalten?
60 Kilometer neue Fernwärmeleitungen zu bauen, bedeutet auch etliche Baustellen. Um die Belastungen für Anrainer zu minimieren, koordiniert IWB alle Baustellen mit dem Tiefbauamt und den Basler Verkehrs-Betrieben BVB. Die Baustellen sollen nach dem Willen der Umwelt- Verkehrs- und Energiekommission des Grossen Rats für Aufwertungs- und Umgestaltungsmassnahmen genutzt werden. Die Kommission verspricht sich damit einerseits durch eine nachhaltigere und koordinierte Bauweise weniger Baustellen und andererseits einen zusätzlichen Beitrag zu einer klimafreundlichen Stadt. Somit kann der Ausbau der Fernwärme nicht nur für die Eigentümerschaft von Liegenschaften und ihre Bewohner einen ökologischen Mehrwert bieten. Auch die Stadt Basel kann langfristig einen Mehrwert daraus ziehen. Ganz zu schweigen vom Klima.
Wie viel kostet der Ausbau der Fernwärme und wer bezahlt ihn?
IWB wird rund 460 Millionen Franken investieren. Davon werden rund 250 Millionen Franken über die Fernwärmetarife finanziert. Rund 40 Millionen Franken stammen aus Kundenbeiträgen für neue Fernwärme-Hausanschlüsse, wie dies heute bereits gehandhabt wird. Weitere 60 Millionen Franken wird IWB aus eigenen Mitteln beisteuern. Und schliesslich wird sich der Kanton mit einem bedingt rückzahlbaren Darlehen in Höhe von 110 Millionen Franken beteiligen. So hat es der Grosse Rat im Oktober 2021 beschlossen.