Einmal um die Welt, bitte

Text: Rea Wittwer; Bilder: Claudia Link
Japanische und orientalische Spezialitäten, tibetische Momos, verschiedenste Hamburger, Speisen aus Äthiopien und Senegal, Thailand, Argentinien, Mexiko – und die Spezialküche Nr. 9, die alle paar Wochen das Angebot wechselt: Im «Klara» werden sämtliche Geschmacksknospen angeregt. «Alle Streetfood- Küchen haben einen langen Bewerbungsprozess durchlaufen. Nebst der Diversität der Angebote sind uns faire, nachhaltige Abläufe, Schweizer Fleisch und zertifizierte Bioprodukte sehr wichtig», sagt Co-Geschäftsleiterin Neda Schön (33). Zusammen mit zwei Kollegen hat sie sich das «Klara»-Konzept ausgedacht und im Jahr 2016 den Zuschlag für die Räume an der Clarastrasse 13 erhalten. Nach einer Auswahl-, Umbau- und Einrichtungsphase wurde das «Klara» im September 2017 neu eröffnet. Und bringt frisches, farbiges Leben an die einst als schmuddelig und tot verschriene Strasse in Kleinbasel. «Es sollte nicht bei der Eröffnung schon alles fixfertig sein, unsere Räume leben von der Veränderung. Das gehört zum Charme unserer «Klara», und dieses Potenzial kreativ zu nutzen, macht uns sehr viel Spass.»
Lebhafte Atmosphäre
Nebst dem 800 m2 grossen Lokal mit Tischen, einer Sofa- sowie einer Kinderecke, den neun Küchen und der zentralen Bar gehören noch weitere Räume zum «Klara». Hier wird Yoga gemacht, es finden Lesungen und Konzerte oder auch einmal eine Ausstellung statt. So vielfältig wie das «Klara» selber ist auch das Publikum. «Es ist ein Treffpunkt für die verschiedensten Menschen von überall her. Zeitungsleser und Kaffeeklatsch am Morgen, mittags hungrige Familien, Freunde und Bürolisten, am Abend Bargespräche und Apéro unter Freunden», schwärmt die umtriebige Gastronomin.
Und apropos Bar: Auch hier ist das Angebot regional gehalten, vom in Einsiedeln gebrauten «Klara»-Bier über Wein aus dem Dreiländereck und Cocktails mit Schweizer Spirituosen bis zum lokalen Kaffeerösten – gelebte Nachhaltigkeit, sorgfältig verarbeitet. Und was isst die Chefin, wenn der Hunger kommt? «Ich habe bei jeder Küche so meine Favoriten, mein Sohn hingegen ist ein grosser Fan von Insektenburgern», so Schön.
Schmackhafte Küche
Und dann steht man vor den neun Küchen. Von überall her riecht es fein, es brutzeln die verschiedensten Speisen auf dem Herd und Suppen kochen in Töpfen. Für den kleinen Hunger gibt es Probierhäppchen für 5 Franken, ansonsten kosten die Menüs zwischen 14 und 20 Franken.
Maeza Grebensek-Abayneh richtet einen Teller Injera an, eine Spezialität aus Äthiopien und Eritrea. Auf dem weichen Sauerteig-Fladenbrot aus Teffmehl liegen eingekochte Linsen, pikantes Rindsragout, Gemüseeintopf, Salat und Frischkäse. «Injera wird mit den Fingern gegessen: Man zupft ein Stückchen Fladenbrot ab, packt damit einen Happen und geniesst das Zusammenspiel der einzelnen Speisen», erklärt die Köchin. An diesem Tag gehört Fleisch zu ihrem Menü, aber oft koche sie auch traditionell vegetarisch oder vegan. Im «Klara» kommen wirklich alle auf ihre Kosten und niemand zu kurz.