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Klimadreh
Magazin

Menschen & Energie

Mit modernen Solarpanels das Beste herausgeholt

Solar

Ein Mann kniet auf einem Flachdach. Im Hintergrund ist das Obergeschoss eines Einfamilienhauses zu sehen, das auf dem Wintergarten eine kleine Solaranlage hat.
Matthias Fawer ist stolz auf seine kleine Hightech-Solaranlage. (Foto: Timo Orubolo)

Wenn es Bauherren gibt, die eine fast unmögliche Ausgangslage für ihre Solaranlage haben, ist Matthias Fawer einer von ihnen. Doch nun hat sich der überzeugte Experte seinen Traum erfüllt.

Stolz ist das Wort, das Matthias Fawer öfters verwendet, wenn er über seine Photovoltaikanlage redet. Ja, er sei wirklich stolz auf diese kleine Anlage, sagt er. «Auch wenn es nur eine Reihe mit sieben Panels auf unserem Wintergarten ist – ich habe mir endlich einen lang gehegten Traum erfüllt.»

Die Nachbarn haben Solaranlagen – und profitieren von anderen Richtlinien

Dass Fawer so glücklich ist, liegt auch an der Ausgangslage, die ihm das Haus beschert, das er mit seiner Frau vor dreizehn Jahren gekauft hat. Das Doppeleinfamilienhaus im basellandschaftlichen Frenkendorf verfügt über eine architektonische Besonderheit: ein Doppelsatteldach, das die Dachfläche in vier Dreiecke teilt. Was ursprünglich ein Kompromiss an den Ortsbildschutz war – Dachkanten sollen unter den obersten Fensterreihen enden –, ist für eine sinnvolle Flächenausnutzung mit Solarpanels leider eine grosse Hürde. Fawer hat den Vergleich sozusagen vor der Haustür. «Die Gemeinde hat ihre Richtlinie irgendwann gelockert. Häuser in der Nachbarschaft haben einfache Schräg- oder Flachdächer, die mit grosszügigen Solaranlagen bestückt sind.» Ihm bleiben seine vier Dreiecke.

Der Spezialist hat bereits eine thermische Solaranlage

Das südliche, am besten geeignete Dachdreieck nutzt Fawer unmittelbar nach dem Kauf für eine thermische Solaranlage mit vier Röhrenkollektoren. «Damals war das noch deutlich günstiger im Vergleich zur solarelektrischen Nutzung. Und ich wollte die Sonne auf die bestmögliche Art nutzen.» Den Stand der Technik kennt er damals wie heute genau: Im Finanzsektor tätig, ist Matthias Fawer auf nachhaltige Finanzanlagen spezialisiert. «Vom Sinn einer Photovoltaikanlage brauchte mich schon lange niemand mehr zu überzeugen. Was fehlte, war eine konkrete Lösung für meine Situation.»

Die aktuelle Modultechnik macht das Unmögliche möglich

Diese Lösung hat er gemeinsam mit IWB und ihrem Tochterunternehmen Planeco im Sommer 2020 gefunden. «Wir hatten uns seit längerem ausgetauscht und dabei herausgefunden, dass eine teilweise Bedeckung des Wintergartens wohl die einzige verbleibende Option ist.» Eine schwebende Befestigung an der Hauswand wurde rasch verworfen – zu unsicher die bauliche Stabilität. Schliesslich hat die aktuelle Modultechnik das unmöglich Geglaubte möglich gemacht: Bi-faziale Glas-Glas-Solarpanels, die direkt auf dem Wintergarten angebracht werden. «So schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe», kommentiert Fawer. «Die halbtransparenten Panels geben etwas Schatten im Wintergarten. Und die Markise, die wir weiter nach vorne verschoben haben, beschattet den Wintergarten jetzt auch im Frühling und Herbst.» Da die Panels auf beiden Seiten Solarstrom erzeugen, hilft das Licht, das vom Steinboden im Wintergarten reflektiert wird, die Ausbeute zu verbessen.

Wenig Leistung, dafür maximaler Eigenverbrauch

Eine State-of-the-Art-Anlage also. Aber ist sie nicht auch sehr teuer? «Sie ist sicher nicht günstig, aber die Panels sind dabei nicht auschlaggebend», erklärt Fawer. Es sei eher die Installation, vor allem die Kabel, die komplett unsichtbar verlegt worden sind. Aber auch die Dimensionierung. «Der Grundaufwand ist bei den meisten Solaranlagen derselbe. Der Preis pro Kilowatt Leistung sinkt mit der Grösse», so Fawer. Nach der konkreten Leistung gefragt, kann er sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen. «Es sind nur 2,2 Kilowatt peak. Aber wie gesagt: Ich habe das Maximum herausgeholt, das möglich ist.» Ausserdem müsse er sich über den Eigenverbrauchsgrad keine Gedanken machen. «Der produzierte Strom ist sofort verbraucht. Erst recht, wenn die Kinder zuhause sind, und meine Frau und ich noch im Homeoffice arbeiten.»

Er kennt die finanzielle Attraktivität

Er sei aber auch finanziell von der Photovoltaik überzeugt, hält Matthias Fawer zum Abschluss fest. «Ich bin schon seit 20 Jahren im Beruf. Natürlich hätte ich mich nie auf nachhaltige Anlagemöglichkeiten und damit auf erneuerbare Energie spezialisiert, wenn sie mich nicht überzeugen. Aber umgekehrt weiss ich eben auch, dass aus wirtschaftlicher Sicht heute vieles für sie spricht. Dass es nun auch bei mir persönlich mit einer Anlage geklappt hat, darüber bin ich wahnsinnig glücklich.» Und eben auch ein bisschen stolz.

Verschiedene Ansichten eines Hauses, das auf dem Dach eine solarthermische Anlage hat und auf dem Wintergarten eine Photovoltaikanlage.
Aus den Bedingungen das Beste gemacht: Das komplexe Dach nutzt Matthias Fawer für Solarthermie, den Wintergarten für Photovoltaik. (Foto: Niels Franke)